Spinnen-Phobie (Phobie: Unangemessene Angst vor Ungefährlichem)

Kategorie: Phobie
Spinnen-Phobie ist eine anhaltende und unangemessene Angst vor Spinnen. Der Betreffende leidet & sein Leben ist erheblich eingeschränkt (allabendlich wird die Wohnung nach Spinnen abgesucht oder sie wird nicht mehr allein betreten).

Auslöser der Angst kann der Anblick, das Wort, ein Bild (Plastikspinne), allein die Vorstellung einer Spinne zu begegnen oder die zufällige Berührung sein.

Ein Phobiker reagiert, so als ob er sich in einer akuten Gefahr für Leib und Seele befände: Sein Körper reagiert entsprechend mit Schwindel, Herzrasen, Atemnot, Schweißausbruch … Er fühlt sich hilflos, ausgeliefert, befürchtet die Kontrolle zu verlieren, versucht der Situation entfliehen und meidet generell solche Orte wie Keller/ Wälder.

Die Entstehung einer Spinnen-Phobie ist vielfältig: Es können tatsächliche negative Erfahrungen mit Spinnen vorliegen, meistens aber werden sie unbewusst von den Eltern übernommen und / oder erlernt.

Viele Menschen arrangieren sich mit dem Dasein von Spinnen, mögen sie aber nicht.

Die Furcht vor Spinnen ist nicht ganz unbegründet, denn es gibt auch wenige Arten in Europa, deren Biss für den Menschen gefährlich werden kann. Nekrose, Hautausschlag, Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Muskelschmerzen, Blutvergiftung und Tod können die Folge sein (je nach seiner gesundheitlichen Verfassung, Kleinkind oder Erwachsener). Zwei Beispiele dafür sind: Zum einen die nach Europa eingeschleppte Spinnen-Gattung Loxosceles aus Finnland und zum anderen die Euopäische Schwarze Wittwe (Latrodectus)
Alle anderen in Europa heimischen Arten sind nicht wirklich gefährlich für Menschen. Das Gift der Gartenkreuzspinne gleicht der eines Mückenstiches, das des Ammen-Dornfingers der eines Wespenstiches. Der Biss der letzteren kann eine schmerzende sich entzündende Wunde verurachen, auch Übelkeit und Kreislaufbeschwerden.

Weshalb überwiegend Frauen von der Spinnen-Phobie betroffen sind, erklärt eine Studie, die nachwies, dass weibliche Babys allgemein genetisch bevorzugt Ängste (Gefahrenquellen) schnell erlernen. Dies erlaubt die Folgerung, dass ihre Befähigung aus einer Zeit stammt, in der sie ihre Nachkommenschaft vor möglichen gefährlichen Tieren / Gefahrenquellen schützen mussten.  Im Gegensatz dazu brauchte der Mann in jener Zeit (Jäger- & Sammler-Zeit) für die Jagd vor allem Mut. D.h. Solche zunächst nützlichen Grundlagen werden von Generation zu Generation weitergegeben (transgenerational).

Was Sie selbst mit etwas Beistand (FreundIn / TherapeutIn) tun können:

Negative Gedanken & Vorstellungen zu erkennen und zu wandeln.
Grundsätzlich sind alle Spinnen giftig. Die wenigsten, in Europa heimischen Spinnen sind jedoch in der Lage die Haut eines Menschen mit ihren Kieferklauen zu durchdringen. Spinnenbisse sind in Europa relativ selten.

Techniken zu erlernen, um den Körper zu beruhigen.
Da Angst immer mit Veränderung der Atmung und Anspannung der Muskulatur verbunden ist,  genügt es hier den Körper gezielt zu entspannen und den Atem zu verlangsamen.

Dem Flucht-Impuls widerstehen.
Indem man das „widerwärtige Bild einer Spinne“ oder die „eklige (Pastik-) Spinne“ betrachtet (Konfrontations-Therapie) bis die Angst nachlässt. In vielen Fällen ist dies erfolgreich.

Sagen Ihnen diese Methoden nicht zu oder erreichen Sie allein nicht Ihr gewünschtes Ergebnis, geht es wahrscheinlich um ein anderes verborgenes Anliegen. Oben genannte Strategien ergänze ich durch Kunsttherapie und/oder Psychotraumatologie nach Prof. Franz Ruppert. Neu formuliert könnte es heißen: Warum benutze und brauche ich ausgerechnet diesen schrecklichen Kanal für meine Ängste? In meinen Einzelsitzungen sind solche Themen schon oft erfolgreich bearbeitet worden.

Hausmittel zur Spinnenbekämpfung: Lavendelöl auf Taschentüchern im Raum verteilen oder eine Lavendelpflanze anschaffen.