Partnerschafts- und Beziehungsprobleme

Trennung bei schwierigen Partnerschaften & Beziehungen

Kategorie: Therapie, Glaubensmuster, Partnerschaft, Selbstwertgefühl

Unfähigkeit sich von zerstörerischen,
schwierigen Partnerschaften & Beziehungen zu lösen

Freunde & Angehörige sind verzweifelt, aber kein vernünftiges Gespräch bringt irgendein Ergebnis. Alle wohlmeinenden Helfer werfen früher oder später schliesslich hilflos & frustriert das Handtuch und ziehen sich ohnmächtig zurück.

Personen erleben eine Aufwertung

Egal wie katastrophal die Außenwelt diese Beziehungen wahrnimmt, in ihrer Innenwelt erleben die beteiligten Personen jeweils eine Aufwertung ihrer Person. Sie beklagen sich zwar und jammern “wie schrecklich alles ist“, haben aber eine panische Angst vor Veränderung und sträuben sich dagegen mit Händen und Füßen.

Dich will doch eh keiner haben

Beide haben eigentlich ein geringes Selbstwertgefühl. So gering, dass sie sich nicht wert fühlen in einer glücklichen Partnerschaft zu leben. Oft wurde & wird dieses Glaubensmuster durch das eigene Umfeld bestärkt z.B. schlichtweg durch die dauernde Bevorzugung des Geschwisters in der eigenen Kindheit oder mit Sätzen wie: “Dich will doch eh keiner haben, sei doch zufrieden“, “Du wirst sowieso niemand anderen finden“. So speichert man ab, dass man sich bestenfalls nur mit dem Zweitbesten zufrieden zu geben hat.

Beziehungen - Charakter

Männer/ Jungs appellieren, Frauen/ Mädchen kümmern sich

Der Mann, dessen Bindungsbedürfnis in der Kindheit nicht entsprochen wurde, “braucht“ später die Frau, indem er an ihre instinktive “care & befriend Reaktion“ (helfen & kümmern) appelliert und sie dadurch bindet. Dies gelingt ihm, wie S. Biddulph “Mädchen“ S.100 schreibt, weil “unsicher gebundene Mädchen … ebenfalls wie die Jungen große Angst (haben), aber anstelle sich zu entfernen, nähern sie sich der Gefahr … und fühlen sich von jähzornigen oder depressiven Männern angezogen, weil diese sie unbewusst an die Mutter erinnern.“

In der Kindheit jahrelang eingeübte Reaktion

dies hat dramatische Folgen bei der Partnerwahl, weil “unsicher gebundene Mädchen sich der deprimierten, unaufmerksamen, wütenden Mutter zuwenden und ihre Nähe suchen, um sie zu beruhigen & zu trösten“ (S. Biddulph S. 99 ff).
Diese in Kindheit jahrelang eingeübte Reaktion auf Depression und Gefahr wird leider gegenüber Männern oder Tätern ebenfalls später abgerufen.Unsicher gebundene Jungen/Männer dagegen reagieren mit Rückzug: “sie (Mutter) ist nicht für mich da, also werde ich keine Gefühle in sie investieren“.

Lähmende Kommunikation erkennen

In so einer Beziehung lässt sich also der unsicher gebundene (traumatisierte) Mann von seiner Partnerin versorgen, zieht sich aber innerlich zurück, sobald sie ihre Bedürfnisse anmeldet. Die Frau, dadurch irritiert, investiert nun ihrerseits in die Beziehung, indem sie sich um die “arme Seele“ kümmert. Eine klassische double-bind Situation (doppelte Bindung). Das typische an der doppelten Bindung ist, dass mit doppeldeutigen, sich widersprechenden, lähmenden Botschaften kommuniziert wird, so dass alles immer offen bleibt: “Ich liebe dich, aber provoziere mich nicht“ oder “Kannst sagen was du willst, aber verletze mich nicht!“ sind Aussagen, die wir hier finden und dazu führen, dass es kein Entrinnen aus dem Dilemma zu geben scheint.

Wie Marionetten aneinander gebunden

Dies ist ein Teufelskreis: Je mehr der Mann fordert & gleichzeitig unzufrieden ist, desto mehr fühlt sich die Frau schuldig, unzulänglich & bemüht sich. Sie investiert dadurch in die Partnerschaft. Wer viel investiert, will irgendwann die Zinsen ernten. Hier gibt es aber nichts zu ernten! Zwar “bekommen“ beide etwas. Er das Gefühl Macht zu haben, weil seine Manipulation funktioniert & sie das Gefühl gebraucht zu werden & wichtig zu sein. Beide haben aber keinen Partner auf Augenhöhe & sind – ohne es zu merken – wie Marionetten aneinander gebunden.

Beziehungen - Vögel des Kummers

Der Weg aus der Sackgasse

Der Weg aus dieser Sackgasse ist oft erst möglich, wenn es zu einer Katastrophe kommt. Die Situation muss so unerträglich werden, dass einer ausbricht – die Notbremse zieht – und/ oder sich ins Burnout/ Depression/ oder gar schwere Krankheit flüchtet.

Hier geht es darum, dass einer sagt: “Es reicht!“ Man muss bereit sein lieber allein zu leben und sich eingestehen: “Ich kann & will so nicht weiter leben!“ Zu kapitulieren ist der erste GESUNDE Schritt. Erst dann entwickeln sich neue Kräfte & man ist erstmals bereit therapeutische Unterstützung und Hilfe anzunehmen.

“Du kannst nicht verhindern, dass Vögel des Kummers & der Sorge um dein Haupt kreisen, aber du kannst verhindern, dass die ihre Nester in deinen Haaren bauen.“
(chinesisches Sprichwort)

Hilfe & Unterstützung gibt es hier